Anders als in den vergangenen Jahren entfällt die Gratisaktion "12 Tage Geschenke" (12 Days of Christmas) von Apple dieses Jahr.
Apples nachweihnachtliche Verschenkaktion ist eigentlich schon so etwas wie eine Tradition geworden. Seit 2008 verteilte Apple ab dem ersten Weihnachtsfeiertag 12 Tage lang kleinere und größere Geschenke aus dem iTunes Store. Die digitalen Geschenkinhalte reichten von Filmen, über Musik, bis hin zu Apps und E-Books, sodass stets für jeden etwas dabei war. Wenn es so wie bisher gelaufen wäre, hätte es die ersten Geschenke schon geben müssen -- wie sich zeigt, ist dem aber nicht so. Wie von gut informierten Kreisen vorab gemutmaßt, hat Apple die alljährliche Aktion gestrichen. Statt einzelnen Songs, Alben, Filmen oder Apps gibt es dieses Jahr: nix.
Man kann nur spekulieren, warum die Aktion dieses Jahr entfällt. Erste Vorboten gab es schon im Herbst, als sich Apple nicht wie sonst üblich an den Black Friday und Cyber Monday Sales beteiligt hat - und das, obwohl man in den vergangenen Jahren an diesen Tagen Absätze in Millionenhöhe erzielt hatte.
Was liegt näher, als zu vermuten, dass es am Geld liegt. Auch wenn nicht bekannt ist, wie viel die 12 Tage Geschenke Apple kosten, wird doch einiges zusammenkommen. Vielleicht mittlerweile so viel, dass die Summe nicht mehr im Verhältnis zu dem damit verbundenen Imagegewinn steht.
Eine andere, subtilerer Grund könnte schließlich darin liegen, dass Apple erkannt hat, dass sie sich selbst ins Knie schießen, wenn sie ihre Kunden zu einer fröhlichen Freibiermentalität (um-)erziehen, die ja im Internet seit langem ein festes Reservoir hat. Gehörten die Apple-Kundschaft (bislang) noch eher zu den Kauffreudigeren, zeigen die sich zusehends verfestigenden Absatzschwierigkeiten bei iTunes, dass selbst Apple die digitalen Inhalte nicht mehr wie die warmen Semmeln aus der Hand gerissen werden. So kann man die entfallene Geschenkeaktion entweder als Strafe verstehen; frei nach dem Moto: Wer nicht genug kauft, bekommt auch nichts geschenkt, beziehungsweise: Bei uns gibt es nur noch Waren gegen Geld. Oder eben auch als Ergebnis der Kenntnis, dass man seine Kunden nicht zu ausgiebig beschenken soll - sonst gewöhnen die Kunden sich am Ende daran, Inhalte nach Möglichkeit nur noch umsonst zu konsumieren. Man kann sagen was man will, aber die Kaufkultur der Apple-Fans trägt maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei. Vielleicht hat man gemerkt, dass hier etwas in die ganz falsche Richtung geht.
Wie dem auch sei: Bei Apple gib es dies zu Weihnachten statt Freibier wohl nur Pustekuchen.