Dienstag, 19. August 2014

Apps und Prozesse anhalten, fortsetzen und priorisieren - mehr CPU im Nu

Nach einem OSX Update oder der Aktualisierung eines Apps auf eine neue Version stellt man leider häufig fest, dass die Hardware immer mehr ins Schwitzen kommt und die Arbeit zunehmend zäh von der Hand geht. Wer die Zeichen der Zeit richtig deutet, sollte an ein Systemupgrade bzw. eine Neuanschaffung denken; Apple wird es sicher freuen.

Wer aber einen älteren Mac auch ohne Upgrade gerne noch etwas verwenden möchte und trotzdem mit der neuen Software flüssig weiterarbeiten möchte, dem könnte folgender Tipp helfen: anhalten & fortsetzen von Apps & Prozessen

Das ist insbesondere dann nützlich, 
- wenn ein App viel Ressourcen verbraucht, man es nicht beenden möchte, aber kurzfristig etwas anderes machen möchte (Stichwort: Browserfenster mit 50 offenen Tabs)
- oder ein langlaufender Prozess im Hintergrund nicht angehalten werden kann, jedoch die Rechnerkapazität zwischenzeitlich anderweitig benötigt (Stichwort: Videobearbeitung)
- und/oder der Rechner aufgrund hoher CPU-Last unangenehm heiß wird 
- und die Akkulaufzeit optimieren möchte! 

Wie wird’s gemacht? 

Vor einiger Zeit hatte ich beschrieben, wie man Prozesse unter OSX im Terminal anhält & fortsetzt; aber – wie so oft – gibt es hierfür auch ein Reihe von nettens Apps.

Freezer LogoVorstellen möchte ich hier zunächst Freezer (ab 10.4). Damit lassen sich Apps und Prozesse anhalten & fortsetzten sowie in ihrer CPU-Priorität per Mausklick anpassen.

Freezer ScreenShotFreezer findet sich nach dem Start in der Menübar wieder. Es zeigt die  laufenden Apps und ermöglicht diese
- einzufrieren, zu fokussieren & in ihrer Priorität anzupassen:

    FreezerMenu2

1.  Mit Freeze und respektive Unfreeze lassen sich ausgewählte Prozesse anhalten & fortsetzen.

  - Bereits eingefrorene Prozesse werden durch eine blaue LED gekennzeichnet. 

2. Fokussieren bedeutet dabei, alle Prozesse außer dem ausgewählten, angehalten werden. 

3. Mit der Anpassung der Priorität lässt sich erreichen, dass bestimmte Prozesse bei der Zuteilung der verfügbaren Rechenzeit bevorzugt (+) bzw. benachteiligt (-) werden.

Freezer Prioritys

 

 

 

 

 

 

Ein ganz ähnliches Programm, das noch einen Schritt weiter geht, ist App Tamer (aktuell ab 10.7, Versionen 1.3.2 für 10.5/10.6)

AppTamer

App Tamer versucht zu ermitteln, welche Programme gerade nicht benötigt werden und unnötig CPU verbrauchen, um diese dann einzuschläfern und wieder auf aufzuwecken, wenn sie benötigt werden.

AppTamerV2

Damit lässt sich auf älteren Systemen eine Funktion nachrüsten, die Mac OSX selbst erst ab Mavericks bietet.


App Tamer V2 erlaubt in der Version 2 app-spezifische Prozesslimits zu definieren; das kann auch Mac OS 10.9 aka Mavericks nicht.

Meiner Erfahrung nach funktioniert App Tamer ganz gut und kann sich in der Anschaffung durchaus lohnen. Teilweise muss man jedoch per Hand eingreifen, wenn etwa der Finder angehalten wurde.

Hier noch ein Artikel mit Screenshots von App Tamer V1.

 

 Nun noch ein Programm, mit dem sich Prozesse betrachten lassen.

Peekaboost

Peek a Boo ST Process List 1

 

 

Eine nette Alternative zum Aktivitätsmonitor stellt Peek-a-Boo ST dar.

Es zeigt die laufenden Prozesse Liste sowie einer Wolke und erlaubt zusätzlich die Priorität anzupassen.

Leider muss man das Admin-Passwort zur Verwendung der App eingeben und sie verbraucht auch selbst relativ viele Ressourcen. Also eher ein unnötiges Gimmick.

 

 

Fazit: Wer kurzfristig Rechenzeit (CPU) für einzelne Programme freigeben möchte, findet mit diesem kleinen Helfern zum Anhalten & Priorisieren von Prozessen dienstbare Helfer.

Was damit allerdings nicht erreicht werden kann, ist mehr RAM-Speicher zu bekommen. Erwähnt seien deshalb auch so genannte Memory Cleaner, wie FreeMemory, die versprechen, nicht mehr benutzten RAM freizugeben. Letztlich sind Memory Cleaner aber reine Augenwischerei, da der Speicher vom System eigenständig verwaltet wird. Die situationsweise Freigabe von Speicher führt eher zu Fehlern, kostet unnötige viel Rechenzeit und ist bei geringen RAM-Reserven eher kontraproduktiv – wirkliche Abhilfe schafft nur mehr RAM einbauen oder weniger Arbeitsspeicher verbrauchen.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen