Derzeit finden sich gleich drei unterschiedliche Angebote, bei denen man einen Haufen Software für wenig bis gar kein Geld bekommt.Ich will gar nicht so zentral auf Inhalt, Qualität und Nutzen der Bundles eingehen, sondern vielmehr ein paar Gedanken zu den Ursachen und Beweggründen der Hersteller ihre Software in immer kürzerem Takt zu „verbundeln“. Die aktuellen Angebote sollen hier nur kurz genannt werden.
Macbuzzer bietet für umgerechnet 19,34 € (inkl. Steuer) neun ziemlich interessante Apps an (OnTheJob, Snowtape, Thoughts, Yum, Kiwi, Parachute, Delibar Pro, iDocument, Money) Dazu gibt es noch das kostenlose Bodega, eine Art AppStore für Mac Apps mit einigen netten Zusatzfunktionen, wie Aktualisierungen und Lizenzverwaltung für Einkäufe. Ganz umsonst für alle gibt es noch App Cockpit, dessen Sinn sich aber nicht nur mir entzieht. | |
Bundleecious bietet für 9.99 $ sechs Progrämmchen an (Ecoute, Overflow, DaisyDisk, SofaControl, Img2IcnsPro und Headline) – Für Mac-Neulinge ist das Paket denke ich nicht ganz so uninteressant. Img2IcnsPro und DaisyDisk sind m.M. auch gut, aber wer schon länger einen Mac hat, wird hier wohl nur müde lächeln; sei es, weil er/sie längst ebenjene Apps oder Alternativen hat - oder schon ausprobiert und persönlich für unnütz empfindet. | |
Etwas anders gelagert ist das dritte aktuelle Bundle. Fünf Spiele bekommen, so viel zahlen, wie man möchte, und damit auch noch Gutes tun, kann man beim Humble Indie Bundle (World Of Goo, Gish, Aquaria, Lugaru HD und Penumbra Overture). Mann kann zwar auch nur einen Dollar zahlen, das unterläuft aber letztlich den Sinn des Ganzes. Schon allein am ersten Tag wurden über 250 Tausend Spiele auf diese Weise verkauft. Ohne Kreditkarte geht hier jedoch nichts. (Randnotiz: In den unterschiedlichen durchschnittlichen Verkaufspreisen der verschiedenen Betriebssysteme drücken sich meiner Meinung nach Alters- und Einkommensstruktur der Nutzer, als auch die jeweiligen plattformspezifischen Opportunitätskosten bzw. der verfügbaren Substitute.) |
Verbundeln kommt auf den ersten Blick in gewisser Weise verhökern gleich. Statt des vollen Verkaufspreises erhält der Hersteller nur einen sehr begrenzten Anteil. Häufig liegt der Preis eines Bundels schon weit unter den Preis eines einzelnen enthaltenen Tools. Warum also läuft die Paketmaschine zurzeit so heiß?
- Eine Ursache sehe ich in der Struktur des Macintosh Softwaremarktes selbst: Zum einen gibt es weniger Freeware als unter Windows. Zudem wollen Mac-Nutzer häufig nicht irgendein X-beliebiges Programm das „tut“, sondern es wollen auch die spezifischen „ästhetischen“ Bedürfnisse der Mac-User befriedigt werden. Dies leisten Sharewareprogramme oft besser.
- Neue OS X Versionen bringen nicht selten Programme ins straucheln. Dies Wartungsanforderungen fördern Bezahlprogramme, insbesondere im Sharewarebereich.
- Der Macintosh-Markt wächst, obwohl er immer noch vergleichsweise klein ist, stark. In den USA im Schnitt etwa 30 bis 40 Prozent pro Jahr, in anderen Teilen der Welt teilweise noch stärker. Das heißt, es gibt (immer wieder) viele neue Macianer mit App-Hunger.
- Auch wenn sich Apples Plattformen stärker krisenresistent gezeigt haben sollten, spüren die Entwickler die Krisen wohl dennoch. Man kann mit Paketangeboten viel Geld auf einmal bekommen – auch wenn man sich vielleicht das Geschäft von Morgen damit zerstören. Doch der Atem unserer heutigen Welt ist kurz und (ungelöste) Probleme werden in die Zukunft verschoben (Schuldenberg, Altenberg, Müllberge, ..)
- Zuletzt sehe ich noch einen pädagogischen Effekt: Und zwar dahingehend Apps (zum günstigen Preis) kaufen, statt klauen oder sich mit „minderwertigen“ Programmen abzugeben. Insgesamt herrscht hier aber sicher auch mehr Not als Tugend; siehe Punkt darüber.
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