Nach dem man sich die Tage kräftig mit Software für den Mac eindecken konnte, will ich nun auch zu einigen der Neuerwerbungen etwas schreiben. Den Anfang macht hier Overlow.
Bei Overflow handelt es sich grundlegend um einen Launcher für Programme, Dokumente und Ordner und fällt damit in die Sparte von Programmlauncher, wie dem Platzhirsch Quicksilver und Launchbar, Alfred usw. Die Gemeinsamkeiten mit den genannten Programmstartern sind aber nicht allzu groß, denn Overflow verfolgt einen weit einfacheren Ansatz als etwa Quicksilver, mit dem durch Kommandoeingaben und Verknüpfungen komplexe Aufgaben erfüllt werden können.
Vielmehr ähnelt die Erscheinung von Overflow Programmen wie Dropzone - das glaube ich zeitweise recht umschwärmt war. Denn bei beiden Programmen kann man auf einem Raster Dateien ablegen und bei Overflow auch Programme und Ordner öffnen. Bei Overflow geht dies aber zum einen nicht nur über Drag & Drop des Dockicons, sondern man kann das Programme/Ordner-Raster auch per Hotkey erscheinen lassen - wie man das von anderen Launchern her gewohnt ist. Verwendet man Overflow im Dock, so lässt sich damit insbesondere die Anzahl der Icons im Dock reduzieren. Dies ließe sich freilich weitestgehend mit einem „Stapel“ im Dock erreichen.
Overflow bietet einem jedoch hier zumindest noch die Möglichkeit unterschiedliche Kategorien anzulegen. So kann man Ordnung in seinen Programme und Orte bringen. Wenn man [Cmd] hält, kann man mit den Pfeiltasten zwischen den einzelnen Kategorien wechseln. Die Objekte auf dem Raster wählt man mit der Maus oder mit der Tastatur (Anfangsbuchstabe oder Pfeilnavigation + [Enter]) an.
Zum anderen bietet Overflow auch einen zweiten Modus, bei dem das Programm nicht mehr im Dock erscheint, sondern als Menulet in Erscheinung tritt. In diesem Modus kann man zwar auch per Tastenkombination das beschriebene Raster aufrufen, aber man kann auch vom Menü aus die selbst definierten Programme und Ordner von Overflow, ähnlich wie im Windows-Startmenü, auswählen.
Das sieht dann etwa so aus:
Man kann sich auf diese Weise eine eigene Programmhierarchie und Ordnung anlegen, ohne dass etwas an seinem Programmverzeichnis oder den „Orten“ in der Seitenleiste des Finder ändern müsste.
In den Einstellungen des Programms lässt sich zwischen den beiden Arbeits-Modi wählen, sowie die Farbe des Rasters nach belieben anpassen. Ansonsten lässt sich hier nicht viel weltbewegendes einstellen. Das Programm selbst ist auf Englisch, das stört insgesamt aber wenig, da man die relevanten Beschriftungen von Kategorien in Eigenregie vergeben kann.
Meine Bewertung für Overflow fällt gemischt aus. Wenn man sich mit dem App etwas befasst ist es durchaus nicht schlecht und kann durchaus eine gewisse Nische für sich in Anspruch nehmen. Aber insgesamt ist es als zumindest als AppLauncher kein großer Gewinn, selbst wenn man nur Spotlight und keine eierlegende Wollmilchsau wie Quicksilver verwendet. Apps per Programmname mit Spotlight & Co aufzurufen geht mindestens genauso schnell und ist vor allem flexibler. Wer Struktur in seine Programmsammlung bringen möchte oder das Programm als Dropzone verwenden möchte, wird hier schon besser bedient. Den größten Sinn von Overflow sehe ich noch darin, sich mit Hilfe des Menulet-Modus ein eigenes Startmenü zu bauen. Ich hatte auf die Schnelle kein anderes Programm gefunden, dass diese Aufgabe so gut erfüllen würde. Insgesamt kann ich hier keine klare Kaufempfehlung abgeben. Overflow ist sicher kein „must-have“ - aber für den/die ein oder andere ist es vielleicht genau die richtige App.
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